CAPERA Immobilien Service GmbH
ZurückDie CAPERA Immobilien Service GmbH, mit ihrer Niederlassung in der Ikarusallee 15 in Hannover, ist ein überregional tätiger Akteur im deutschen Immobilienmarkt. Das Unternehmen positioniert sich als professioneller Dienstleister für das Management von Wohn- und Gewerbeimmobilien und richtet sich primär an Immobilieneigentümer, Investoren und Fondsgesellschaften, die eine umfassende Hausverwaltung suchen. Das auf der Website des Unternehmens dargestellte Leistungsspektrum ist breit gefächert und deckt alle wesentlichen Bereiche des modernen Property Managements ab.
Das Dienstleistungsversprechen von CAPERA
Auf dem Papier bietet CAPERA ein Komplettpaket für die Immobilienverwaltung an. Dazu gehören kaufmännische, technische und infrastrukturelle Dienstleistungen. Konkret umfasst dies unter anderem:
- Mietverwaltung: Dies beinhaltet die Verwaltung von Mietverträgen, die Abwicklung von Mieterwechseln sowie die Kommunikation mit den Mietern.
- WEG-Verwaltung: Die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften, inklusive der Organisation von Eigentümerversammlungen und der Umsetzung von Beschlüssen.
- Kaufmännisches Management: Hierzu zählen die Erstellung der Nebenkostenabrechnung, das Forderungsmanagement und die allgemeine Buchhaltung zur Sicherung und Steigerung der Mieteinnahmen.
- Technisches Management und Instandhaltung: Die Koordination von Wartungsarbeiten, die Beauftragung von Handwerkern und die langfristige Planung von Sanierungsmaßnahmen zur Sicherung des Immobilienwerts.
Das Unternehmen wirbt mit einer bundesweiten Präsenz und regionalen Ansprechpartnern, die eine optimale Betreuung vor Ort gewährleisten sollen. Die Niederlassung in Hannover ist dabei für den regionalen Bestand in Niedersachsen zuständig und operiert zu den üblichen Geschäftszeiten von Montag bis Freitag.
Die Realität aus Mietersicht: Eine Analyse der Kundenkritik
Trotz des professionellen Auftretens zeichnet das Feedback von Mietern und ehemaligen Mietern ein stark kontrastierendes Bild. Eine durchschnittliche Bewertung von nur 2,6 von 5 Sternen bei einer signifikanten Anzahl von Rezensionen deutet auf tiefgreifende und wiederkehrende Probleme hin. Die geäußerte Kritik lässt sich in mehreren Kernbereichen zusammenfassen, die für potenzielle Kunden – sowohl Mieter als auch Eigentümer – von entscheidender Bedeutung sind.
Problemfeld 1: Mangelnde Erreichbarkeit und Kommunikation
Ein zentraler und wiederholt genannter Kritikpunkt ist die Kommunikation bzw. deren Fehlen. Zahlreiche Erfahrungsberichte schildern eine frustrierende Unerreichbarkeit der Verwaltung. Während der Anbahnung eines Mietverhältnisses sei die Kommunikation oft schnell und effizient, doch nach der Unterzeichnung des Mietvertrags ändere sich dies drastisch. Anfragen per E-Mail zu Mängeln oder organisatorischen Themen blieben demnach über Monate unbeantwortet. Telefonische Kontaktversuche führten oft nur zu Anrufbeantwortern, ohne dass ein Rückruf erfolgte. Besonders alarmierend ist die Schilderung, dass selbst von CAPERA beauftragte Dienstleister wie Hausmeisterdienste Schwierigkeiten haben, mit der Verwaltung in Kontakt zu treten. Diese Kommunikationsbarriere erschwert nicht nur die Meldung und Behebung von Schäden, sondern führt auch bei organisatorischen Prozessen wie einer Wohnungsübergabe zu erheblichen Schwierigkeiten und Unsicherheiten für die Mieter.
Problemfeld 2: Vernachlässigung der Instandhaltung und Mängelbehebung
Direkt an die mangelhafte Kommunikation geknüpft ist die Kritik an der Instandhaltung der verwalteten Objekte. Mehrere Berichte prangern an, dass bekannte und teils gravierende Mängel über lange Zeiträume ignoriert werden. Die Beispiele sind vielfältig und besorgniserregend:
- Defekte Infrastruktur: Ein seit Wochen außer Betrieb befindlicher Aufzug wird als besonders gravierendes Beispiel genannt. Dies stellt nicht nur eine Unannehmlichkeit dar, sondern eine massive Beeinträchtigung für Bewohner mit eingeschränkter Mobilität und kann als grobe Pflichtverletzung der Hausverwaltung gewertet werden.
- Sicherheitsrisiken: Eine defekte Außenbeleuchtung am Haupteingang, die zu einem stockdunklen und potenziell gefährlichen Bereich führt, wird ebenso kritisiert wie zugestellte Treppenhäuser, die im Brandfall eine ernsthafte Gefahr darstellen.
- Allgemeiner Zustand: Berichte über undichte Stellen im Treppenhaus, die über Jahre nicht behoben werden, Feuchtigkeit in den Gebäuden, kaputte Briefkästen und ein allgemein ungepflegter Zustand der Gemeinschaftsbereiche deuten auf eine systematische Vernachlässigung hin. Solche Zustände mindern nicht nur die Lebensqualität der Mieter, sondern gefährden langfristig auch die Bausubstanz und somit die Kapitalanlage Immobilie des Eigentümers.
Problemfeld 3: Fragwürdige Geschäftspraktiken
Besonders schwer wiegt der Vorwurf unlauterer Geschäftsmethoden, der in einer detaillierten Schilderung eines Falles zur vorzeitigen Vertragsauflösung erhoben wird. Einem Mieter wurde demnach bei Bedarf eine vorzeitige Beendigung des Mietverhältnisses in Aussicht gestellt, sofern er selbst einen Nachmieter stellt. Nachdem dies mit erheblichem Aufwand gelungen war und der Prozess der Interessentenprüfung Wochen dauerte, wurde kurz vor dem Umzugstermin eine zusätzliche Bedingung gestellt: die Zahlung einer "Aufwandsentschädigung" in Höhe von zwei Nettokaltmieten. Diese Forderung wurde zuvor nie erwähnt und brachte die Mieter in eine Zwangslage, da bereits neue Mietverträge abgeschlossen waren. Solche Praktiken, sollten sie der Wahrheit entsprechen, sind nicht nur unseriös, sondern bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone und untergraben das Vertrauensverhältnis zwischen Mieter und Verwaltung fundamental. Es wird Mietern daher geraten, vor Vertragsabschluss eine Mitgliedschaft in einem Mieterschutzbund oder den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung in Erwägung zu ziehen.
Was bedeutet das für potenzielle Kunden?
Für Wohnungssuchende, die auf ein von CAPERA verwaltetes Objekt stoßen, ist Vorsicht geboten. Die Wohnungen selbst mögen attraktiv sein, doch die Erfahrungen zahlreicher Mieter legen nahe, dass der Service nach Vertragsunterzeichnung erheblich nachlässt. Potenzielle Mieter sollten sich auf mögliche Kommunikationsschwierigkeiten einstellen und den Zustand der Immobilie, insbesondere der Gemeinschaftsbereiche, sehr genau prüfen. Es ist ratsam, alle Absprachen, insbesondere bezüglich des Mietvertrags, schriftlich festzuhalten.
Für Eigentümer und Investoren, die eine Immobilienverwaltung für ihre Objekte suchen, stellt sich ein komplexeres Bild dar. CAPERA agiert als großer, bundesweiter Dienstleister, der potenziell Effizienzvorteile bieten kann. Die massive Kritik an der Mieterbetreuung und der Objektpflege birgt jedoch erhebliche Risiken. Eine hohe Mieterunzufriedenheit führt zu erhöhter Fluktuation, Leerstand und einem schlechten Ruf des Objekts. Die Vernachlässigung der Instandhaltung kann zu einem Wertverlust der Immobilie führen und teure Folgeschäden nach sich ziehen. Ein Eigentümer muss daher abwägen, ob die auf dem Papier angebotenen Dienstleistungen die in der Praxis berichteten Defizite aufwiegen können.