GO Immo- und Büroservice
ZurückGO Immo- und Büroservice, ansässig in der Schillerstraße 25 in Mainhausen, ist ein Dienstleister, der im Sektor der Immobilienwirtschaft tätig ist. Der Name des Unternehmens deutet auf ein Leistungsportfolio hin, das sowohl klassische Immobiliendienstleistungen als auch Bürodienstleistungen umfassen könnte. Die primäre und in Kundenbewertungen am häufigsten diskutierte Dienstleistung ist jedoch die Hausverwaltung, insbesondere die Verwaltung von Wohnungseigentümergemeinschaften, bekannt als WEG-Verwaltung. Für potenzielle Kunden, die auf der Suche nach einem Partner für die Verwaltung ihrer Immobilie sind, ist eine genaue Betrachtung der verfügbaren Informationen und Erfahrungen unerlässlich, da die Wahl des Verwalters weitreichende finanzielle und rechtliche Konsequenzen haben kann.
Analyse der Kernkompetenz: Die Hausverwaltung
Die Verwaltung von Immobilien, sei es für eine einzelne Mietwohnung oder eine komplexe Wohnungseigentümergemeinschaft, erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, Sorgfalt und Transparenz. Zu den Kernaufgaben einer Hausverwaltung gehören die ordnungsgemäße Buchführung, die Erstellung der jährlichen Nebenkostenabrechnung, die Organisation und Durchführung von Eigentümerversammlungen sowie die Umsetzung der dort gefassten Beschlüsse. Darüber hinaus ist der Verwalter für die Instandhaltung des Gemeinschaftseigentums verantwortlich und agiert als zentraler Ansprechpartner für Eigentümer und Dienstleister. Die Erfahrungen von Kunden mit GO Immo- und Büroservice zeichnen in diesen Kernbereichen ein sehr spezifisches und problematisches Bild.
Kritikpunkt 1: Finanzielle und buchhalterische Mängel
Ein wiederkehrendes und schwerwiegendes Thema in den Berichten ehemaliger Kunden sind Unregelmäßigkeiten und Versäumnisse in der Finanzverwaltung. Ein Kunde berichtet von einer Forderung über 4.000 Euro für eine Nebenkostenabrechnung, die für das Jahr 2023 ausgestellt wurde, jedoch ein höchst ungewöhnliches Ausstellungsdatum vom 31. Dezember 2024 trug. Solche Datierungsfehler können nicht nur zu Verwirrung führen, sondern auch rechtliche Zweifel an der Gültigkeit des Dokuments aufwerfen. Noch kritischer ist der Hinweis, dass die Abrechnung für das Vorjahr 2022 unbeantwortet geblieben und die Frist zur Geltendmachung von Ansprüchen mittlerweile verstrichen sei. Dies stellt einen erheblichen Nachteil für die Eigentümer dar, da eventuelle Guthaben verfallen oder Nachforderungen nicht mehr rechtssicher durchgesetzt werden können. Ein solches Vorgehen widerspricht den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Verwaltung, die eine fristgerechte und korrekte Abrechnung sicherstellen muss.
Diese Problematik wird durch eine andere Erfahrung untermauert, in der berichtet wird, dass die Verwaltung nach Beendigung ihres Mandats die Erstellung der Jahresabschlussrechnung für den von ihr verantworteten Zeitraum verweigerte. Dies ist ein gravierender Pflichtverstoß, da die lückenlose Dokumentation der Finanzen eine gesetzliche Anforderung ist. Für die betroffene Eigentümergemeinschaft bedeutet dies erhebliche Mehrkosten, da die neue Verwaltung die Buchhaltung mühsam rekonstruieren muss, wobei wichtige Informationen und Belege oftmals fehlen. Solche Vorkommnisse können das Vertrauen in die finanzielle Integrität eines Dienstleisters für Immobilien nachhaltig erschüttern.
Kritikpunkt 2: Rechtliche und formale Fehler in der WEG-Verwaltung
Die WEG-Verwaltung ist durch das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) streng reguliert. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften ist für die Rechtssicherheit der gefassten Beschlüsse von entscheidender Bedeutung. Ein Kunde schildert einen Fall, in dem die GO Immo- und Büroservice einen Umlaufbeschluss für angenommen erklärte, obwohl nicht alle Eigentümer ihre Stimme abgegeben hatten – eine klare Missachtung der gesetzlichen Anforderungen. Ein Umlaufbeschluss ist nur dann gültig, wenn alle Eigentümer ihre Zustimmung schriftlich erteilen (Allstimmigkeitsprinzip, es sei denn, die Gemeinschaftsordnung regelt es anders).
Die Konsequenz dieses Fehlers war, dass die betroffenen Eigentümer gezwungen waren, den Beschluss gerichtlich für nichtig erklären zu lassen. Obwohl sie den Prozess gewannen, führte dies zu enormen Kosten für die gesamte Eigentümergemeinschaft. Aufgrund der gesamtschuldnerischen Haftung mussten auch die klagenden Eigentümer einen Teil der Verfahrenskosten tragen – ein frustrierendes Ergebnis, das direkt auf das Fehlverhalten der Verwaltung zurückzuführen ist. Dieser Vorfall führte dazu, dass die Verwaltung nach nur sieben Monaten Tätigkeit abgewählt wurde. Es verdeutlicht, wie wichtig fundierte Kenntnisse im Immobilienrecht für einen Immobilienmakler und Verwalter sind, um kostspielige Fehler zu vermeiden, die am Ende die Eigentümer belasten.
Kritikpunkt 3: Mangelnde Professionalität und Kommunikation
Neben den harten Fakten der Finanz- und Rechtsfehler wird auch die allgemeine Professionalität und der Umgang mit Kunden bemängelt. Die Inhaberin, Gabriela Obst, wird in einer Bewertung als wenig vertrauenswürdig beschrieben. Ein potenzieller Kunde, der lediglich ein Angebot einholen wollte, riet nach dem Kontakt explizit von einer Zusammenarbeit ab. Ein anderer Kunde beschreibt eine Haltung, bei der die Verantwortung für Probleme nicht übernommen, sondern auf den Auftraggeber abgewälzt wird. Eine effektive Kommunikation und ein proaktives Kümmern um die Belange der Eigentümer sind jedoch das Fundament einer erfolgreichen Zusammenarbeit. Wenn Anfragen unbeantwortet bleiben und Probleme ignoriert werden, leidet nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern potenziell auch der Wert der Immobilie, wenn notwendige Maßnahmen zur Instandhaltung ausbleiben.
Die Tatsache, dass die Verwaltung in einem der Fälle vom Bauträger eingesetzt wurde, der das Gebäude errichtet hat, ist eine gängige Praxis. Oftmals soll dies einen reibungslosen Übergang vom Bau zur Nutzung gewährleisten. In diesem speziellen Fall scheint diese Konstellation jedoch nicht zu einer stabilen und vertrauensvollen Verwaltungsperiode geführt zu haben.
Was potenzielle Kunden beachten sollten
Die Entscheidung, wem man die Verwaltung einer Immobilie – sei es beim Haus kaufen oder bei der Vermietung von Eigentum – anvertraut, ist von großer Tragweite. Die online verfügbaren Erfahrungsberichte zu GO Immo- und Büroservice sind einstimmig negativ und weisen auf grundlegende Defizite in den Kernbereichen der Hausverwaltung hin. Es gibt keine positiven Bewertungen oder andere öffentliche Informationen, die dieses Bild relativieren könnten. Für jeden, der eine Dienstleistung im Bereich Immobilienbewertung, Verkauf oder Verwaltung sucht, ist eine sorgfältige Prüfung des potenziellen Partners unerlässlich.
Potenziellen Kunden wird geraten, vor Vertragsabschluss Referenzen von anderen, aktuell betreuten Liegenschaften einzuholen. Ein Gespräch mit den Verwaltungsbeiräten dieser Objekte kann aufschlussreiche Einblicke in die Arbeitsweise, Erreichbarkeit und Zuverlässigkeit des Verwalters geben. Des Weiteren sollten die Qualifikationen und eventuelle Zertifizierungen der verantwortlichen Personen geprüft werden. Ein transparenter und klar formulierter Verwaltervertrag, der alle Leistungen und Kosten detailliert auflistet, ist ebenfalls ein Muss. Die Erfahrungen mit GO Immo- und Büroservice zeigen deutlich, welche finanziellen und rechtlichen Risiken entstehen können, wenn die Verwaltung ihre Aufgaben nicht mit der gebotenen Sorgfalt und Fachkenntnis erfüllt. Wer ein Grundstück kaufen, bauen und später verwalten lassen möchte, sollte die Auswahl des Verwalters als eine der wichtigsten Entscheidungen im Lebenszyklus der Immobilie betrachten.