Sylvia Reintjes

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Emilienstraße 16, 34121 Kassel, Deutschland
Immobilienbüro
5.6 (7 Bewertungen)

Sylvia Reintjes, ansässig in der Emilienstraße 16 in Kassel, ist als Diplom-Ingenieurin und öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige im Bereich der Immobilienbewertung tätig. Während der Begriff Immobilienmakler oft mit dem Kauf und Verkauf von Objekten in Verbindung gebracht wird, liegt der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit, basierend auf öffentlichen Einträgen und detailliertem Kundenfeedback, eindeutig auf der Erstellung von Gutachten. Diese Spezialisierung macht sie zu einer Anlaufstelle für Klienten, die eine formelle Wertermittlung für private, geschäftliche oder gerichtliche Zwecke benötigen.

Die offizielle Qualifikation als „öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige“ ist ein entscheidendes Merkmal. Dieser Titel wird von der Industrie- und Handelskammer (IHK) nach strenger Prüfung der fachlichen Eignung und persönlichen Integrität verliehen. Er signalisiert, dass die Gutachten nachvollziehbar, unparteiisch und nach höchsten Standards erstellt werden sollten, sodass sie auch in Gerichtsverfahren als Beweismittel Bestand haben. Für Kunden, die beispielsweise in Erbstreitigkeiten, Scheidungsverfahren oder bei Auseinandersetzungen über den Immobilienwert involviert sind, ist ein solches Marktwertgutachten von zentraler Bedeutung.

Detaillierte Analyse der Kundenkritik

Trotz dieser hohen formalen Qualifikation zeichnen die verfügbaren Kundenrezensionen ein äußerst kritisches Bild, das potenzielle Auftraggeber sorgfältig abwägen sollten. Die Kritikpunkte konzentrieren sich weniger auf klassische Maklertätigkeiten wie das Wohnung verkaufen oder Haus kaufen, sondern fast ausschließlich auf ihre Arbeit als Gutachterin für Immobilien.

Massive Verzögerungen bei der Gutachtenerstellung

Ein wiederkehrendes und schwerwiegendes Problem, das von mehreren Kunden unabhängig voneinander angesprochen wird, sind die extrem langen Bearbeitungszeiten. In einem Fall wird berichtet, dass ein vom Gericht gesetztes Zeitfenster von fünf Monaten auf zwei Jahre ausgedehnt wurde. Ein anderer Kunde beschreibt eine ähnliche Dauer von rund zwei Jahren für die Erstellung eines Gutachtens in einer Mietrechtsstreitigkeit. Solche Verzögerungen sind mehr als nur eine Unannehmlichkeit. Für die Betroffenen können sie erhebliche finanzielle Konsequenzen haben, etwa durch jahrelange Mietnachzahlungen, die sich ansammeln, oder durch die Blockade von Verkaufs- oder Erbauseinandersetzungen, die vom Gutachten abhängen.

Methodische Mängel und mangelnde Transparenz

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt betrifft die Methodik und die inhaltliche Qualität der erstellten Sachverständigengutachten. Kunden bemängeln eine mangelnde Gründlichkeit und Transparenz, die das Vertrauen in die Objektivität der Ergebnisse erschüttert. Folgende Aspekte wurden konkret benannt:

  • Ignorieren wertrelevanter Faktoren: In einem detaillierten Erfahrungsbericht wird kritisiert, dass ein nahegelegenes Ausbesserungswerk der Deutschen Bahn – ein potenziell wertmindernder Faktor durch Lärm- und Industrieemissionen – im Gutachten keine Erwähnung fand. Die nachträgliche Begründung, dies sei irrelevant, wurde vom Rezensenten unter Verweis auf offizielle Bodenrichtwert-Karten (BORIS Hessen) in Zweifel gezogen, die eine negative Auswirkung nahelegten. Solche Auslassungen können zu einer verfälschten Darstellung des tatsächlichen Marktwertes führen.
  • Fragwürdige Einstufung von Mängeln: Massiv quietschende Dielenböden wurden Berichten zufolge als „leicht behebbarer Mangel“ abgetan und daher nicht wertmindernd berücksichtigt. Der Kunde argumentierte nachvollziehbar, dass die Behebung – Entfernung des Bodenbelags und Sanierung der Unterkonstruktion – weder einfach noch kostengünstig sei. Die Klassifizierung von Mängeln hat direkten Einfluss auf den ermittelten Immobilienwert und muss nachvollziehbar begründet sein.
  • Intransparente Anpassungen: Es wurde kritisiert, dass für ein Gebäude eine andere Baujahrkategorie angesetzt wurde als die tatsächliche, ohne dies im Gutachten selbst zu erläutern. Erst auf Nachfrage wurde dies mit einer „verjüngenden“ Modernisierung begründet. Eine transparente Arbeitsweise erfordert, dass solche Anpassungen und ihre Begründungen direkt im Immobilien-Gutachten dokumentiert werden.

Verwendung von als parteiisch empfundenen Datenquellen

Ein fachlich versierter Kunde äußerte Bedenken darüber, dass Frau Reintjes Zahlenmaterial des IVD (Immobilienverband Deutschland) für ihre Gutachten verwendet. Der IVD wird als Interessenverband der Immobilienbranche wahrgenommen. Kritiker argumentieren, dass Daten von offiziellen, unabhängigen Gutachterausschüssen eine höhere Neutralität gewährleisten. Für ein gerichtlich bestelltes Gutachten, bei dem absolute Unparteilichkeit gefordert ist, kann die Wahl der Datenquellen entscheidend für die Glaubwürdigkeit sein.

Weitere Aspekte und positive Signale

Dem sehr detaillierten negativen Feedback stehen auch andere Bewertungen gegenüber. Es gibt eine 5-Sterne-Bewertung sowie eine neutrale 3-Sterne-Bewertung. Da diese jedoch ohne schriftlichen Kommentar abgegeben wurden, bieten sie wenig Kontext oder konkrete Informationen über die erbrachte Leistung. Sie zeigen jedoch, dass nicht alle Erfahrungen zwangsläufig negativ ausfallen. Es bleibt unklar, ob sich diese Bewertungen auf eine Immobilienbewertung oder eine andere Dienstleistung bezogen.

Die Tatsache, dass Sylvia Reintjes als Sachverständige von Gerichten bestellt wird und bei der IHK gelistet ist, bestätigt ihre formale Eignung und Expertise. Dieser Status ist nicht leicht zu erlangen und zu halten. Dies steht jedoch im Widerspruch zu den detailliert geschilderten Erfahrungen, in denen Kunden ihre Kompetenz und Arbeitsmoral fundamental infrage stellen.

Fazit für potenzielle Kunden

Für Personen, die Dienstleistungen im Bereich Immobilien in Kassel suchen, ist eine differenzierte Betrachtung des Angebots von Sylvia Reintjes unerlässlich. Die verfügbaren Informationen deuten darauf hin, dass ihr Hauptgeschäftsfeld die anspruchsvolle Erstellung von Wertgutachten ist.

Kunden, die ein Sachverständigengutachten benötigen, sollten die geschilderten Kritikpunkte sehr ernst nehmen. Es ist ratsam, vor der Auftragserteilung verbindliche Fristen für die Fertigstellung schriftlich zu vereinbaren und sich genau über die Methodik, die verwendeten Datenquellen und den Umgang mit potenziell wertmindernden Faktoren zu informieren. Die Berichte legen nahe, dass eine proaktive und kritische Begleitung des Gutachtenprozesses durch den Auftraggeber notwendig sein könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sylvia Reintjes eine hochqualifizierte Sachverständige ist, deren praktische Arbeit jedoch Gegenstand schwerwiegender Kritik in Bezug auf Zeitmanagement, Transparenz und methodische Sorgfalt war. Diese Diskrepanz zwischen formaler Qualifikation und dokumentierter Kundenerfahrung stellt für jeden potenziellen Auftraggeber ein signifikantes Abwägungsrisiko dar.

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