Velero Immobilien GmbH
ZurückDie Velero Immobilien GmbH ist kein kleiner lokaler Akteur auf dem Immobilienmarkt, sondern ein bedeutender Asset Manager, der sich auf den Kauf und die Bewirtschaftung großer Wohnungsportfolios in ganz Deutschland spezialisiert hat. Mit Sitz in Berlin und einem Büro in der Gustav-Staude-Straße 18 in Halle (Saale) verwaltet das 2015 gegründete Unternehmen, das seit 2020 mehrheitlich zum Portfolio des Investors KKR gehört, bundesweit zehntausende Wohneinheiten. Das Geschäftsmodell konzentriert sich auf den Erwerb von Bestandsimmobilien, oft in aufstrebenden Städten und Regionen, mit dem Ziel, diese durch gezielte Maßnahmen aufzuwerten und Leerstände zu reduzieren. Für Mieter bedeutet dies häufig einen Wechsel der Hausverwaltung, was sowohl Chancen als auch, wie die Erfahrungen in Halle zeigen, erhebliche Risiken mit sich bringen kann.
Das Unternehmensversprechen versus die Mieterrealität
Auf ihrer Webseite präsentiert sich die Velero Immobilien GmbH als ein Unternehmen, das "Value Add Management" neu denkt, den engen Kontakt zu Mietern pflegt und unbürokratisch bei Problemen hilft. Das Ziel sei es, nicht nur Immobilien zu verwalten, sondern lebenswerte Wohnquartiere zu schaffen und zu verbessern. Diese Selbstdarstellung steht jedoch in starkem Kontrast zu den detaillierten und konsistent negativen Erfahrungsberichten von Mietern am Standort Halle, die ein Bild von mangelnder Erreichbarkeit, schleppender Problembehandlung und intransparenten Prozessen zeichnen. Eine durchschnittliche Google-Bewertung von nur 2,1 von 5 Sternen unterstreicht diese Diskrepanz deutlich.
Kommunikation und Erreichbarkeit: Eine zentrale Schwachstelle
Eines der am häufigsten und vehementesten kritisierten Themen ist die Kommunikation. Mieter berichten übereinstimmend von einer quasi nicht existenten Erreichbarkeit. Anrufe würden nicht entgegengenommen, auf E-Mails und sogar Einschreiben werde nicht reagiert. Ein Mieter beschreibt frustriert, dass er seit zwei Monaten vergeblich versucht, einen Termin zu vereinbaren, und den Eindruck hat, dass seine E-Mails nicht einmal gelesen werden. Diese Erfahrungen deuten auf ein systemisches Problem im Property Management hin, bei dem die Anliegen der Mieter nicht die notwendige Priorität erhalten. Anstatt eines versprochenen "Ohres für die Bedürfnisse" fühlen sich viele Mieter ignoriert und alleingelassen. Diese mangelnde Kommunikation ist besonders gravierend, wenn es um dringende Reparaturen oder wichtige vertragliche Angelegenheiten geht.
Mängel und Instandhaltung: Wenn der Service ausbleibt
Die Kritik an der Kommunikation wird durch massive Beschwerden über die Instandhaltung der Immobilien untermauert. Ein besonders drastisches Beispiel ist eine Mieterin, die seit 11 Jahren in ihrer Wohnung lebt und seit der Übernahme durch Velero massive Probleme hat. Jahrelang funktionierte das Licht im Hausflur und im Badezimmer nicht, ohne dass Abhilfe geschaffen wurde. Solche Mängel sind nicht nur ein Ärgernis, sondern können auch die Sicherheit beeinträchtigen und rechtfertigen potenziell eine Mietminderung. Stattdessen sah sich die Mieterin mit einer fristlosen Kündigung konfrontiert, weil sie die Miete aufgrund der Mängel gekürzt hatte. Ein anderer Fall schildert eine Wartezeit von drei Monaten für die Reparatur einer defekten Toilette. Zudem wird berichtet, dass der Hausmeister nie gesehen wurde und die Grünpflege nur sporadisch stattfindet. Diese Schilderungen erwecken den Eindruck, dass notwendige Investitionen in die Substanzerhaltung der Gebäude und die Qualität des Wohnumfelds vernachlässigt werden, während gleichzeitig, wie von Mietern berichtet, die Miete und Nebenkosten erhöht werden. Dies führt zu einem erheblichen Missverhältnis zwischen dem geforderten Preis und der erbrachten Leistung.
Umgang mit besonderen Lebenslagen und administrativen Prozessen
Besonders kritisch wird es, wenn die Verwaltung in entscheidenden Lebenssituationen versagt. Ein Fall beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Geltendmachung eines Sonderkündigungsrechts. Ein Mieter benötigte aufgrund der plötzlichen Rollstuhlpflichtigkeit seines Partners dringend eine barrierefreie Wohnung. Trotz ärztlichem Attest und anfänglicher Zusicherungen wurde der vereinbarte Kündigungstermin seitens Velero ignoriert und eigenmächtig um zwei Monate nach hinten verschoben. Der Mieter berichtet von falschen Versprechungen am Telefon und sieht sich nun gezwungen, den Rechtsweg zu beschreiten. Auch bei der Wohnungssuche zeigen sich Defizite in der Transparenz und im Service. Ein Bewerber, der für eine Ausbildung eine Wohnung suchte, wurde zu einem Besichtigungstermin für ein anderes Objekt eingeladen. Entscheidende Informationen, wie die Lage der Mietwohnung im 5. Stock ohne Aufzug, wurden ihm trotz seiner gesundheitlichen Einschränkungen vorenthalten. Nachdem er Interesse bekundete und um eine notwendige Bestätigung für Ämter (BAFöG/ARGE) bat, erhielt er nie wieder eine Rückmeldung – weder eine Zusage noch eine Absage. Dieses Verhalten ist nicht nur unprofessionell, sondern lässt Bewerber im Unklaren und führt zu dem Gefühl, diskriminiert zu werden.
Was potenzielle Mieter beachten sollten
Die gesammelten Erfahrungen zeichnen ein klares Bild: Während die Velero Immobilien GmbH als großer Investor agiert, der ganze Immobilienportfolios entwickelt, scheint das tägliche Management vor Ort in Halle erhebliche Mängel aufzuweisen. Für jemanden, der eine Wohnung mieten möchte, ist es daher essenziell, sich dieser potenziellen Schwierigkeiten bewusst zu sein.
Empfehlungen für Interessenten und Mieter:
- Schriftliche Kommunikation: Führen Sie jegliche Kommunikation, von der Mängelmeldung bis zur Kündigung, ausschließlich schriftlich, am besten per E-Mail mit Lesebestätigung oder per Einschreiben. Verlassen Sie sich nicht auf mündliche Zusagen am Telefon.
- Dokumentation: Dokumentieren Sie alles lückenlos. Machen Sie Fotos von Mängeln, notieren Sie sich die Daten und Uhrzeiten von Anrufen und bewahren Sie alle Korrespondenz sorgfältig auf. Dies ist entscheidend, falls Sie rechtliche Schritte einleiten oder eine Mietminderung durchsetzen müssen.
- Besichtigung: Nehmen Sie den Zustand der Mietwohnung und der Gemeinschaftsflächen (Treppenhaus, Keller, Außenanlagen) bei der Besichtigung genau unter die Lupe. Fragen Sie explizit nach dem zuständigen Hausmeister und den Prozessen für Reparaturmeldungen.
- Mietvertrag: Prüfen Sie den Mietvertrag sorgfältig, insbesondere Klauseln zu Mieterhöhungen und die Regelungen in der Nebenkostenabrechnung. Bei Unklarheiten kann die Beratung durch einen Mieterverein oder einen Anwalt sinnvoll sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Velero Immobilien GmbH in Halle (Saale) als Vermieter mit Vorsicht zu genießen ist. Das Potenzial eines großen, professionell aufgestellten Unternehmens scheint in der Praxis nicht bei den Mietern anzukommen. Stattdessen dominieren Berichte über mangelnden Service und Ignoranz gegenüber Mieteranliegen. Wer sich für eine Wohnung von Velero entscheidet, sollte auf eine proaktive und gut dokumentierte Kommunikation setzen und sich auf mögliche Auseinandersetzungen vorbereiten.